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Bericht von Herrn
Simon Steinbrueck
Praktikum
absolviert bei der Foshan Rhine Corporation Service Co., Ltd.(
Guangdong, China)

Organisiert von
der ECV GmbH im Rahmen des Programms „Praktikum und Training in China für
Fach- und Nachwuchsführungskräfte“
Bereich:
Wirtschaft
Einleitung:
Insgesamt verbrachte ich drei spannende, interessante, sicher nicht
immer einfache Monate in der V. R. China. Rückblickend kann ich sagen,
dass mich diese Erfahrung persönlich mehr geprägt hat als vieles
andere in meinem Leben. Meine generelle Offenheit für andere Kulturen,
aber auch meine Neugierde für andere Ansichten, Ideen und Lebensweisen
wurden insbesondere durch dieses Praktikum weiter entwickelt Daher
kann ich alle nur ermutigen einen ähnlichen Schritt zu gehen. Im
Folgenden werde ich versuchen meine Impressionen aus dieser Zeit
wiederzugeben. Dabei möchte ich sowohl meine allgemeinen Eindrücke
über das Leben in China schildern, als auch über meine Erfahrungen mit
dem Praktikumsprogramm des ECV im Speziellen berichten.
Leben:
Neben der
unheimlichen Dynamik und dem riesigen Potential Chinas, hatte mich im
Vorfeld besonders die fremde Kultur gereizt. Anders sollte es sein -
und es war anders! Mein Praktikum absolvierte ich in der Stadt Foshan
in der südchinesischen Provinz Guangdong. Also mitten im
Perlflussdelta, eine der wichtigsten und dynamischsten
Wirtschaftszonen Chinas und eines der größten Fertigungszentren der
Welt. Gerade eben noch in der gekühlten Flughafenhalle, schon ein paar
Schritte weiter das tropische Klima mit knapp 30 Grad C und etwa 90%
Luftfeuchtigkeit. Palmen und andere exotische Gewächse gehören hier
zum normalen Erscheinungsbild. Noch charakteristischer allerdings ist
die Architektur, hoch wird gebaut, sehr hoch. Modernste Bauwerke neben
traditionellen chinesischen Tempeln, europäische neben chinesischen
Traditionen - diese Eindrücke werden mir noch lange Zeit in Erinnerung
bleiben. Man spürt das enorme Tempo mit dem sich das Land entwickelt
und verändert, überall wird gebaut und modernisiert.
Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich der chinesische Verkehr, die Massen
an Motorräder und Autos kommen gänzlich ohne Vorfahrtsregeln bzw.
Schilder aus. Auch rote Ampeln stellen bestenfalls
Handlungsempfehlungen dar. Allerdings gewöhnt man sich an diese
Gegebenheiten ebenso schnell wie an den ununterbrochen hohen
Lärmpegel, das manchmal exotisch anmutende aber stets ausgezeichnete
chinesische Essen oder die bevorzugten Freizeitgestaltungen der
Chinesen bei denen z.B. Karaoke nie fehlen darf.
Das Programm „Praktikum/Training-in-China für Fach- und
Nachwuchsführungskräfte“ der ECV GmbH
Das Programm
setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen. Das fachliche Praktikum
wird kombiniert mit einem Sprachkurs und interkulturellem
Managementtraining. Diese Aspekte sind zeitlich und inhaltlich
sinnvoll aufeinander aufgebaut und ermöglichen es einem auf diese
Weise ein tief greifendes Verständnis für kulturelle und
wirtschaftliche Besonderheiten Chinas zu entwickeln.
Sprachkurs:
Zu Beginn meines Praktikums besuchte ich einen einmonatigen
Intensivsprachkurs(35 Wochenstunden) in Hochchinesisch (Mandarin).
Dieser Kurs setzte keine Sprachkenntnisse voraus. Obwohl es bei dem
Erlernen der chinesischen Sprache sicherlich einige gravierende
Barrieren gibt (bspw. Phonetik, Schriftzeichen), bin ich mit meinen
Fortschritten in diesem Bereich sehr zufrieden. Meine geduldige
Lehrerin Frau Tang vermochte es den anspruchsvollen Einzelunterricht
stets spannend zu gestalten und konnte mir auch komplizierte
Sachverhalte schnell vermitteln. Darüber hinaus hat sie immer versucht
auf meine Anregungen einzugehen und gezielt den Bereichen mit denen
ich Schwierigkeiten hatte, besondere Aufmerksamkeit zukommen zu
lassen. Durch diese individuelle und intensive Betreuung konnte ich
meine Sprachfertigkeiten schneller entwickeln als ich es im Vorfeld
für möglich gehalten hätte. Dies war aber auch eine elementare
Vorraussetzung um Alltagssituationen zu meistern, da sämtliche
Schilder, Speisekarten, Buspläne etc. in chinesischen Schriftzeichen
verfasst sind und das Englisch vieler Chinesen nicht ausreicht um mit
ihnen klar zu kommunizieren. Zusammenfassend lässt sich festhalten,
dass meine chinesischen Sprachkenntnisse ausreichen um den Sinn der
meisten Unterhaltungen zu erfassen, Alltagsituationen, wie Bus fahren
oder Essen bestellen, zu meistern und um mich rudimentär zu
verständigen. Außerdem trugen diese erweiterten Grundkenntnisse dazu
bei eine Atmosphäre des Vertrauens bei Geschäftsmeetings mit
chinesischen Partnern zu schaffen.
Interkulturelles Training:
Parallel zu dem Sprachkurs bzw. zu dem Praktikum wurde ein
interkulturelles Training veranstaltet, welches die Kernkompetenzen
vermitteln soll, die für ein erfolgreiches Arbeiten in China notwendig
sind. Ausrichter dieses Coachings war in der Regel Herr Dr. Gan von
der Foshan Rhine Corporation, der aufgrund seiner langjährigen
beruflichen Erfahrung in Europa und in der V. R. China die kulturellen
Unterschiede und Besonderheiten ausgezeichnet darstellen und erläutern
konnte. Die Trainings fanden entweder situativ statt, d.h. in
geschäftlichen Situationen wurden mir bestimmte Abläufe und
Verhaltensweisen zeitgleich erklärt, oder es wurden Sitzungen mit
verschiedenen Themenschwerpunkten (z.B. Markteintritt in China,
rechtliche Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Struktur,
Besonderheiten der Region Guangdong) veranstaltet. Ich denke, dass ein
solches Training eine notwendige und grundlegende Basis darstellt,
wenn man die vielfältigen Prozesse der chinesischen Businesskultur
verstehen möchte. Die Unterschiede zu europäischen Verhaltensweisen
sind zwar mehr als auffällig, die Deutung und Interpretation solcher
Unterschiede ist aber ohne die Expertise und Anleitung eines
fachkundigen Gesprächspartners, wie etwa Herrn Dr. Gan, kaum möglich.
Gerade für einen ersten Kontakt mit den Hierarchien, Strukturen und
den Besonderheiten chinesischer Unternehmen ist es daher unverzichtbar
einen kompetenten Partner wie das ECV GmbH an seiner Seite zu haben.
Fachliches
Praktikum:
Meine Arbeit war sehr abwechslungsreich und spannend. Aufgrund der
vielfältigen Beratungstätigkeiten der Foshan Rhine Corporation Service
Co., Ltd war es mir möglich an einer großen Anzahl von
Businessmeetings zu partizipieren. So lernte ich verschiede Städte des
Perlflussdeltas sowie ihre jeweiligen Besonderheiten und
Industrieschwerpunkte kennen. Darüber hinaus hatte ich Kontakt mit den
höchsten Entscheidungsebenen von Institutionen, Behörden und
Unternehmungen. Auf diese Weise entwickelte ich schnell ein
Verständnis für die Arbeitsweise solcher Einrichtungen und dem
Vorgehen bei Verhandlungs- und Entscheidungsprozessen. Außerdem konnte
ich mir, aufgrund der ausgezeichneten Kontakte der Foshan Rhine
Corporation zu der Politik und Wirtschaft, ein Netzwerk mit vielen
wichtigen Persönlichkeiten aufbauen. Besonders in China ist dies ein
großer Vorteil, da ein funktionierendes Beziehungsgeflecht hier von
enormer Bedeutung ist.
Insgesamt
arbeitete ich an einer Vielzahl von kleineren und an zwei größeren
Kernprojekten aktiv mit. Diese sind nachfolgend exemplarisch
dargestellt.
• In Kooperation mit dem European Network for Vocational Education and
Technical Training sind Ausbildungsgänge von verschieden chinesischen
Berufsschulen auf die spezifischen Anforderungen europäischer
Unternehmen in China abgestimmt worden. Dieses betraf fachliche,
kulturelle und sprachliche Aspekte. Ich war an der Konzeption und
Moderation von Workshops und Trainings für die Berufschüler aktiv
beteiligt. Hierbei genoss ich für einen Praktikanten ungewöhnlich
viele Freiheiten und Verantwortung. So konnte ich Vorträge zu Themen
wie Qualitätsmanagement oder Arbeiten in deutschen Unternehmen nach
eigenen Vorstellungen gestallten, auf Englisch halten und
anschließende Diskussionsrunden mit den Schülern leiten. Dieses
Projekt war mit vielen spannenden Verhandlungen mit den Teilnehmenden
Schulen und Unternehmen sowie Bildungsministerien der jeweiligen
Regionen verbunden und verdeutlichte mir den Prozess von
Entscheidungsfindungen in China. Auch die Reden, die ich anlässlich
von Unterzeichnungszeremonien halten durfte, haben großen Spaß
gemacht. Da ich bereits einige Erfahrungen im Bereich der
Personalentwicklung in Deutschland sammeln konnte, war dieses Projekt
besonders interessant und aufschlussreich für mich, denn ich lernte
eine sehr unterschiedliche Zugangsweise kennen.
Für die
Nachbarstadt Heshan erstellten wir einen Investment-Guide in
englischer und deutscher Sprache. Im Vorfeld wurden ausführlich
Möglichkeiten diskutiert, wie man die Attraktivität dieser Region
erhöhen könne, welche Branchen bevorzugt angesprochen werden sollten
und welche Informationen bzw. Vergünstigungen für deutsche
Unternehmungen relevant sind. Während dieses Projektes arbeitete ich
mich intensiv in die strukturellen Besonderheiten der
Wirtschaftszentren Chinas ein um die Vorzüge des Perlflussdeltas im
Allgemeinen und der Stadt Heshan im Speziellen heraus stellen zu
können.
Die offizielle
Arbeitszeit war von 8:30 bis 17:30, manchmal wurde auch samstags
gearbeitet. Es herrschte eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre, aber
ich lernte schnell wie wichtig Flexibilität im chinesischen
Arbeitsalltag ist und dass Fristen und Deadlines zwar immer
eingehalten werden, kurz vor deren Ablauf aber immer große Hektik
ausbricht.
Fazit
Ich denke aus der vorangegangen Darstellung geht hervor wie fasziniert
ich von der V.R. China und wie begeistert ich von dem
Praktikumsprogramm des ECV GmbH bin. Neben der Möglichkeit
interessante berufliche Erfahrung zu sammeln, war die Betreuung stets
ausgezeichnet. Ob bei der Hilfe bei Planungen von Reisen und Ausflügen
die ich während meines Aufenthaltes unternehmen wollte, oder bei der
Versorgung mit chinesischer Medizin bei kleineren Magenproblemen,
stets konnte ich mich auf die volle Unterstützung und das
verantwortungsvolle Handeln der Mitarbeiter der Foshan Rhine
Corporation verlassen. Daher kann ich das Programm „Praktikum/Training-in-China
für Fach- und Nachwuchsführungskräfte“ uneingeschränkt
weiterempfehlen.
Für eine tolle und lehrreiche Zeit und für ihren enormen Einsatz
möchte ich mich daher nochmals nachdrücklich bei Herrn Dr. Gan und
Frau Jiang als Verantwortliche sowie bei allen Mitarbeitern der Foshan
Rhine Corporation und bei Frau Yang vom ECV GmbH bedanken.
Simon Steinbrück
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